April 2011



   
 
Nachdem die filigranen Dinge erledigt sind, geht's nun bei der Restaurierung der Steinmeyer-Orgel von 1924 der Marienkirche in Landau an die großen Bälge.
 



   
 
Sämtliche Belederungen wurden entfernt und müssen nun erneuert werden. Hier sieht man, wie die Balgfalten zusätzlich von innen mit einem starken Schafsleder abgedichtet werden.
 



   
 
Als letztes werden die Zwickel erneuert …
 



   
 
… und von außen wieder eine neue Papierung aufgebracht.
 



   
 
Auch in der Pfeifenwerkstatt sind wir bald mit den Werkstattarbeiten fertig; hier sehen wir einige Originalpfeifen, deren Pfeifenkörper wieder auf ihre ursprüngliche Länge gebracht wurden. Nicht täuschen lassen, auch wenn's so stark glänzt: die Verlängerung ist ebenfalls aus Zink gemacht. Jedoch ist das Material heute nicht mehr in der bekannten rauen Oberfläche erhältlich, weil es einfach besser verhüttet wird.
 



   
 
Die letzten Vorintonationsarbeiten werden abgeschlossen …
 



   
 
… und alles steht bereit für die Verpackung und den Transport nach Landau: Im Hintergrund sieht man übrigens den neuen 16'-Prospekt aus Zinn.
 



   
 
Auch in der Montagehalle gehen die Ergänzungsarbeiten für das Gehäuse gut voran: deutlich ist sichtbar, was alt, und was neu ist.
 



   
 
Die hölzernen Bänder der Rundtürme mussten ebenso wie manche Schnitzerei rekonstruiert werden. Bald wird alles zusammengesetzt und dann natürlich noch entsprechend farblich behandelt.
 






   
 
Und im Maschinenraum werden nun die letzten Stämme Eichenholz für die neue Orgel in Sankt Michael, Euskirchen-Großbüllesheim, zugeschnitten. Kaum zu glauben, aber das Paket unten im Bild ist tatsächlich ein Stamm. Sicherlich ein ganz besonderer mit diesem Umfang.
 



   
 
Der Spieltisch beginnt zu wachsen, hier ist der Koppelaufbau zu sehen, der nun nach und nach vervollständigt wird.
 



   
 
Dazu werden die Klaviaturbacken aus Nussbaum zur Aufnahme der Klaviaturrahmen ausgestemmt.
 



   
 
Damit es danach so aussieht. Noch sind die Backen jedoch noch nicht geölt, erst dadurch bekommen sie ihren charakteristischen intensiven Braunton.
 



   
 
Blick auf einen Koppelwippenbalken, der schon fertig ist, …
 



   
 
… wie auch die Wellenbretter, die schon in Richtung Montagehalle wandern.
 



   
 
Auch für das Gehäuse sind die meisten Arbeiten schon erledigt. Hier werden noch einige Rahmen zugeschnitten, …
 



   
 
… die in runder Form gefräst sind. Sie sind in den Seitenwänden der Orgel verbaut, damit sich die bewegte Form des Prospektes in diesen fortsetzt. Immerhin wird das Instrument später auch von der Seite wahrgenommen werden, steht es doch mit dem Rücken zur Außenwand rechts neben dem Altar.
 



   
 
Letzte Möglichkeit, die Innenflächen der Rahmen gut zu verputzen, bevor …
 



   
 
… sie mit den Füllungen verleimt werden. Das Orgelgehäuse wird mit einem weißpigmentiertem Öl versiegelt, das dennoch transparent genug ist, um die gute Qualität der Eiche zu erkennen.
 



   
 
Und auch bei den Windladen ist nun alles gerichtet, damit diese bald zum Einbau der Trakturen vormontiert werden können. Hier blicken wir auf einen noch nicht geschlossenen Windkasten mit den bereits vorgesehen Öffnungen für die Kanalanschlüsse.
 



   
 
Einige Kondukten sind notwendig, um die Prospektpfeifen aber auch einige Töne des Unterwerks ansteuern zu können. Sie sind bereits zugeschnitten und werden nun verlötet.
 



   
 
Die vorintonierten Pfeifen sind schon rastriert, hier stehen sie noch im Bänkchen und deutlich ist zu sehen, dass die Spuren vom Einbrennen noch nicht beseitigt sind.
 



   
 
Eine teilweise abgeräumte Windlade, die nun verputzt werden kann.
 



   
 
Im Spritzraum warten die Wellen der mechanischen Registratur auf eine schützende Lackierung.
 






   
 
Viel weiter ist das schon die Orgel im Speyerer Dom. Der Spieltisch ist schon lange oben angekommen und es ist auch schon ein Teil der Register intoniert. Doch nicht dies, war Anlass einer Pressekonferenz Anfang April, sondern der Abbau des Baugerüstes.
 



   
 
Nun ist der Blick frei auf den Prospekt der neuen Orgel.
 



   
 
Der natürlich noch nicht ganz fertig ist, aber schon einen Vorgeschmack liefert.
 



   
 
Wer genau hinsieht erkennt, dass rechts noch ein Bauaufzug vorhanden ist, um mit dem Material in die Orgel zu kommen und nicht die 18 m jedesmal zu Fuß gehen möchte. Auch ist die Sängerempore unterhalb der Orgel noch nicht fertiggestellt; so werden die zwei Öffnungen in der Mitte noch mit Glastüren versehen, um einen Blick vom dahinterliegenden Kaisersaal in das Kirchenschiff zu ermöglichen und auch werden die Säulen noch farblich gefasst.
 



   
 
Einige Väter der neuen Speyerer Domorgel: links Herr Domdekan Dr. Christoph Kohl, in der Mitte Professor Gottfried Böhm, rechts Professor Stephan Böhm 
 



   
 
Auf der Sängerempore ist die von Markus Böhm gestaltete Decke schon von uns montiert worden. Das Ergebnis wird zwischen Professor Stephan Böhm und Domkantor Christoph Keggenhoff diskutiert.
 



   
 
Und bei dieser Gelegenheit haben wir die beiden Architekten Böhm natürlich einmal in unserem Engelsaufzug mitgenommen, um vom Kirchenschiff zur Orgel zu schweben. Dies ermöglicht fantastische Blickwinkel ….
 



   
 
… die später so nicht mehr realisierbar sind.
 



   
 
Ganz oben angekommen: Blick auf den Prospekt mit seinen gestaffelten Reihen.
 



   
 
Und ein Detail, das noch nicht fertig ist. Links sieht man die Blende des Orgeltisches und dahinter, was sie verbirgt: die massive Tragwerkskonstruktion aus Eisen und die abgehangene Decke, die aus akustischen Gründen zusätzlich mit einer Mineralwolle belegt wurde.
 



   
 
Zufriedene Gesichter der beiden Architekten vor ihrem Prospekt.
 





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