Juli 2003


1927

2003

Zur Geschichte des Hans-Sachs-Hauses in Gelsenkirchen:

Das Hans-Sachs-Haus, vom Architekten Alfred Fischer (Essen) entworfen, wurde im Januar 1927 vollendet. Zur damaligen Zeit war das Haus ein Synonym für eine neue Architektur - den modernen Mehrzweckbau. In einer Veröffentlichung aus dem Jahre 1930, in der die hervorragenden architektonischen Leistungen des Baumeisters gewürdigt wurden, heißt es unter anderem: "Das Stadtbild von Gelsenkirchen, soweit man von einem solchen als Gesamtbild überhaupt sprechen kann, hat durch den Bau des Hans-Sachs-Hauses erst sein Gesicht bekommen, - es ist hier das erste konsequente Bekenntnis zur modernen Großstadt".

Neben den städtischen und staatlichen Verwaltungsorganen waren zusätzlich Privatbüros, Ladenräume, die städtische Bücherei, ein Café, ein Restaurant, ein Hotel und ein großer Konzertsaal im Haus untergebracht.



1927

2003

Die ursprüngliche Gebäudefläche entsprach in seiner Grundfläche etwa drei viertel der heute in Anspruch genommen Fläche. Nach einer Teilzerstörung im zweiten Weltkrieg mit anschließendem Wiederaufbau wurde das Haus in den Jahren 1959 und 1960 auf die heutige Größe erweitert.

Besondere Erwähnung bedarf auch ein von Prof. Max Burchartz für das Haus entwickeltes (farbige) Wegeleitsystem, das erste seiner Art in Deutschland.

Das innenarchitektonische Herzstück der baulichen Anlage bildet der große, circa 1.600 Besucher fassende Konzertsaal. Zweckbedingtheit und konsequente Materialverarbeitung - der gesamte Saal (inklusive der Deckengestaltung) wurden mit wertvollen tropischen Edelhölzern getäfelt, unten dunkler, nach oben hin heller - hatten hier einen Konzert- und Festsaal von nüchterner Eleganz entstehen lassen. Das Podium bietet Platz für 300 Personen. Da der Saal nicht als Mehrzweckhalle, sondern von Anbeginn als reiner Konzertsaal gedacht war, galt größte planerische Sorge der Erzielung einer erstklassigen Konzertsaalakustik. Selbst die herabhängenden, drei Meter hohen, zwischen den Fensterfriesen eingespannten Holzschüren gaben der Decke eine deutliche Querteilung, die keineswegs statisch, sonder ausschließlich akustisch begründet war.



1927
Mit der Errichtung eines großen Konzertsaals und der konsequenten Berücksichtigung aller musikalisch-akustischen Erfordernisse bestand von Anfang der Planung an der explizite Wunsch nach einer modernen Konzertsaalorgel, die in ihren Größenverhältnissen dem Saal angepasst sein sollte. Klanglich musste sie möglichst vielfältigen musikalischen Bedürfnissen des modernen Konzertlebens gerecht werden. Der Bau dieser großen Renommierorgel wurde dem damals größten und international gleichzeitig erfolgreichsten deutschen Orgelbauunternehmen, der in Ludwigsburg ansässigen Werkstatt Eberhard Friedrich Walcker & Co., übertragen. Walcker errichtete daraufhin in Gelsenkirchen sein Opus 2.150 mit 92 Registern.


Im Zuge der Sanierung des Hauses wurde von der inzwischen erloschenen
E. F. Walcker GmbH in Kleinblittersdorf
(bei Saarbrücken) die Orgel ausgebaut und in ihrer Werkstatt eingelagert.


Wir fanden ein Instrument vor, das zwischenzeitlich von Taschenladen auf elektrische Schleifladen umgestellt worden ist. Teile der ursprünglichen Disposition wurden geändert, das ursprüngliche Fernwerk entfiel. Fast alle Pfeifen sind beschädigt und müssen restauriert werden.


Ziel zukünftiger Arbeiten ist es, das authentische Klangbild von 1927 wieder herzustellen. Also eine konsequente Rückführung auf den Originalzustand.


Um weitere Schäden von der Orgel fernzuhalten haben wir von der Stadt Gelsenkirchen den Auftrag erhalten, die Orgel aus Kleinblittersdorf abzutransportieren.


Die Metallpfeifen wurden zur Pfeifenwerkstatt Killinger Freiberg transportiert, wo sie restauriert werden sollen.






Alle übrigen Teile sind zur Zeit in unserer Werkstatt eingelagert,
wo sie restauriert werden sollen.




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